Auf den Nadeln im Juni

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Der Juni ist schon fast wieder vorbei und so wird es langsam Zeit sich bei maschenfein wieder einzureihen und zu zeigen, was diesen Monat bei mir auf den Nadeln war und auch noch ist. Diesmal sind es zwei Projekte.

 

Diesen Monat ist das Honey Cowl fertig geworden (yay!) und ich liebe die Farbe! Leider ist es jetzt etwas zu warm dafür, deshalb wird es wahrscheinlich erst im Herbst zum Einsatz kommen, doch ich bin ganz stolz, dass ich jetzt schon sofort alle Fäden vernäht habe. Es kann also direkt getragen werden!

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Und passend zum „Sommer“ (ich hoffe der Juli wird besser, als der komplett verregnete Juni!) stricke ich gerade an einem schönen Sommertuch; erste Bilder gab es dazu auch schon auf Instagram. Die Anleitung heißt rose & ocean und wird mit dem Farbverlaufs-Garn (Baumwollmischung) von 100Farbspiele.de gestrickt. Also habe ich mir für dieses Projekt die Unikatwolle 4-fach in der Farbe Eisblume mit etwa 1090 m (!) Lauflänge bestellt. Ihr merkt, es wird ein großes Dreieckstuch und mit Nadelstärke 3,5 wird es auch noch ein Weilchen dauern bis es fertig ist, vor allem, da ich ja so langsam stricke. Doch das Schöne: Durch die Mega-Lauflänge gibt es kein lästiges Vernähen zwischendurch! 😉

Projekt: Honey Cowl

Dank der doch jetzt etwas kühleren Temperaturen (und Krankheit 🙁 , wo ich Zeit zum Stricken hatte) ist mein Honey Cowl jetzt in den letzten Zügen, also eigentlich fertig. Wie immer fehlt noch das lästige Vernähen zum Schluss.

Gestrickt habe ich dieses Cowl nach der kostenlosen Anleitung Honey Cowl (gefunden bei ravelry). Diesmal habe ich mich ausnahmsweise mal 100-prozentig an die Anleitung gehalten; naja fast, ich habe nur anderes Garn benutzt: Malabrigo Silky Merino in der Farbe Azules.

DSCF5941Die Anleitung ist auf englisch, aber ganz einfach und sehr verständlich, mit einem sehr einfaches Muster und damit absolut anfängergeeignet. Für Fortgeschrittene ist es ein entspanntes Projekt für zwischendurch.

Wie sagt man so schön? Man lernt nie aus. Auch wenn ich mich selbst als eine fortgeschrittene Strickerin bezeichnen würde, habe ich bei diesem einfachen Projekt auch noch etwas dazu gelernt. 🙂 Und diese Erkenntnisse möchte ich gerne mit euch teilen:

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  • Cowls, Tücher und Co fühlen sich besser an und fallen meist auch etwas besser, wenn sie lockerer gestrickt werden. Deshalb ist es ratsam hier eine etwas größere Nadelstärke als sonst zu wählen, besonders wenn man eher (so wie ich) fest strickt. Für das Garn in der Anleitung und auch für mein verwendetes Garn wird normalerweise eine Nadelstärke 4 empfohlen. Gestrickt wird aber das Projekt in Nadelstärke 5!

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  • Für dieses Cowl müssen 220 Maschen angeschlagen werden. Alle, die schon mal viele Maschen angeschlagen haben, wissen, dass es hier zwei Hürden gibt: Einmal, wie viel Garn brauche ich um die benötigten Maschen anzuschlagen (Kreuzanschlag bzw. longtail-cast-on)? Es ist nämlich echt ärgerlich, wenn man nochmal anfangen muss, weil einem kurz vor dem Ende das Garn ausgeht! Und wie verzähle ich mich bei so vielen Maschen nicht? Dazu habe ich zwei hilfreiche Tipps bei verypink.com gefunden. Hier das entsprechende Video auf englisch. Also wie kann ich abschätzen wie viel Garn ich für den Kreuzanschlag benötigen werde? Dazu wird das Garn z. B. 50 mal um die Nadel gewickelt. Diese Garnlänge ist ausreichend für 50 Maschen. Verdopple ich diese Länge, dann habe ich genug Garn für 100 Maschen, verdreifacht genug für 150, usw. Für dieses Projekt habe ich das Garn 60 mal um die Nadel gewickelt und dann die Länge vervierfacht plus ein bisschen extra Garn. Hat gut funktioniert. Und wie verzähle ich mich nicht? Dafür nach z. B. 50 Maschen einen Markierer setzen, dann nach 100, usw. So muss man diese Maschen nicht immer wieder neu zählen. Sehr praktisch diese zwei einfachen Tipps.

 

  • Es lohnt sich wirklich mit handgefärbten Garn zu arbeiten! Die Farben sind einfach ein Traum! Nur anders als bei maschinell erstellten Garnen, kann bei Handarbeit nicht immer genau der gleiche Farbton bei verschiedenen Strängen garantiert werden, selbst wenn die Partie übereinstimmt. Deshalb ist es hier sinnvoll einen neuen Strang nicht direkt anzusetzen, da das vielleicht eine harte sichtbare Kante ergibt, sondern über mehrere Runden das neue Garn mit dem alten abzuwechseln um einen weicheren Übergang zu erzielen. Dafür habe ich für einige Runden immer abwechselnd zwei Runden mit dem alten Strang und zwei Runden mit dem neuen Strang gestrickt und auf der Rückseite die Fäden umeinander gewickelt.

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  • Eine elastische Abkettkante ist bei einem solchen Projekt besonders wichtig und deshalb ist es ratsam hier nicht klassisch abzuketten, sondern eine etwas andere Technik zu verwenden. Dazu habe ich zwei Videos gefunden: Einmal auf deutsch und einmal auf englisch mit einem direkten Vergleich zum normalen Abketten. Die Idee ist gleich: Statt die Maschen übereinander zu ziehen, werden hier die Maschen rechts verschränkt zusammengestrickt, was einen wunderbar elastischen Abschluss ergibt. Einfach, aber effektiv.
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Ihr merkt die Farben variieren ganz schön. Es ist super schwer die Farbe mit der Kamera einzufangen. Dieses Foto kommt der tatsächlichen Farbe sehr nahe.

Noch zur Info: Mein fertiges Honey Cowl wiegt jetzt in etwa 130 g, ich habe also nicht die ganzen drei Stränge aufgebraucht. Die Maße entsprechen der großen Größe aus der Anleitung: Umfang etwa 110 cm und Breite etwa 30 cm.

Meine Decke: Quadrate spannen

DSCF6450Jaaaaa, ich drück mich vor meiner Decke! Auf das Zusammennähen habe ich mal so gar keine Lust und das Stricken macht so viel mehr Spaß als das Zusammennähen. Nur das habe ich damals irgendwie nicht so richtig durchdacht als ich dieses Projekt angefangen habe…

Naja, so langsam bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Ich sollte doch mal endlich damit anfangen! Doch bevor ich das tun kann, müssen die Quadrate erst mal in Form gebracht werden. Jaha, und auch davor habe ich mich bis jetzt gedrückt, ich weiß. Ich bin so ein bisschen perfektionistisch veranlagt, und ich hatte irgendwie Panik davor, dass sich meine Quadrate total verziehen, wenn ich sie bade und spanne. Oder das ich dann merke, dass das gar keine Quadrate mehr sind, sondern unförmige Rechtecke, und ich die ganze Zeit nur Quark fabriziert habe! Das hätte ich mich total geärgert und frustriert und so habe ich es erst einmal vor mir her geschoben.

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Doch meine Sorgen waren völlig unbegründet! Merino als Material zu nehmen, war eine gute Wahl, denn Merino verzeiht! Und so kann man kleine Ungenauigkeiten in Form, Größe und Maschenbild einfach wegspannen, selbst bei verschiedensten Mustern! Hätte ich das mal vorher gewusst, dass das so gut geht, dann hätte ich viel früher angefangen! Aus Erfahrung lernt man.

Vorgegangen bin ich wie beim Spannen der Babydecke: Baden, ausdrücken, in ein Handtuch wickeln, darauf rumlaufen und dann in Form ziehen und feststecken. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass Quadrate nicht direkt auf den Matten befestigt sind, sondern ich vorher noch ein paar Geschirrhandtücher als Unterlage genommen habe. Hat den Vorteil, das man sich beim Spannen an dem Raster orientieren kann und es so viel leichter fällt alle Quadrate auf eine einheitliche Größe zu bekommen. Ein bisschen größer sind sie übrigens auch geworden, meine Quadrate. Gestrickt hatte ich sie als 12,5 cm x 12,5 cm. Gespannt sind sie jetzt 13 cm x 13 cm.

DSCF6454Das sind jetzt alle meine grünen Quadrate. Die müssen jetzt nur noch trockenen und dann kommt die nächste Farbe. Ingesamt sind es sieben Farben. Ihr merkt, ich habe also noch was vor mir…

Ach ja, und die Katzen (insbesondere Neelix) fanden das Ganze auch sehr spannend. Nur wie man darauf sitzen kann, ist mir ein Rätsel!

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Eine grüne Schatzkiste

Bei Drops gab es letzten Monat die Supersale-Aktion und ich konnte es nicht lassen und habe mich dann auch direkt bei meinem Lieblingswollhändler mit den grünen Paketen mächtig eingedeckt! Bei so einem Angebot musste ich einfach meinen Wollvorrat auffüllen, ging gar nicht anders! 😉

Die Lieferung wurde sehnsüchtig erwartet und nach einer kleiner Verzögerung ist die Wolle jetzt auch endlich da!  😀 😀 😀 Als gestern der Paketbote kam, hab ich gegrinst wie ein Honigkuchenpferd. So ein großes Paket, so toll! Ehrlich, war wie Weihnachten, nur im Juni. Als ich den Karton aufgemacht habe, war ich aufgeregt wie ein kleines Kind und habe ich mich gefühlt als hätte ich eine Schatzkiste geöffnet. Eine grüne Schatzkiste. Voll mit Merino-Wolle. Einfach ein Traum. Schaut mal:

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Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus: So schön. Und nach dem Bewundern, kam das Kuscheln, Schmusen und Liebhaben: So weich! Ich konnte gar nicht mehr aufhören die Baby Merino zu streicheln.

Jetzt muss ich nur stark sein. Die Wolle ist eigentlich für den Herbst gedacht. Mal sehen ob ich bis dahin durchhalte…

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