Auf den Nadeln im Januar: Ufozeit

Mal ganz ehrlich, Ufos (unfinisched objects) haben wir doch alle, oder? Und der Januar bietet sich geradezu dazu an mit alten liegengebliebenen und niemals beendeten Projekten aufzuräumen. Tja, ist bei mir auch so, nur die Motivation ist eine andere. Weder plagt mich das schlechte Gewissen noch ein guter Vorsatz für das neue Jahr. Nein, mich treibt schlicht und ergreifend das Bedürfnis endlich mal wieder mal was für mich zu stricken und zwar nur für mich! In meinem Tempo. Nachdem ich letztes Jahr irgendwie immer andere bestrickt habe (sehr viel meinen kleinen Sohn) und meist auch irgendwie unter Zeitdruck (er wird so fürchterlich schnell groß!), möchte ich jetzt ein großes Teil stricken und mir die Zeit dafür lassen, die ich brauche. Ich habe nämlich festgestellt, wie sehr ich u.a. das Stricken neben dem ganzen Mami-sein regelrecht benötige. Me-time ist das Stichwort! Ich brauche das Stricken als Ausgleich, als Möglichkeit zu entspannen und um wieder runterzukommen. Einfach nur Zeit für mich! Keine komplizierten Muster, keine wilden Farbwechsel, kein Termindruck. Das brauche ich jetzt.

2016 hatte ich den BlueSand Cardigan begonnen, aber durch Schwangerschaft und Umzug bin ich damals nicht über ein paar Reihen hinaus gekommen. Was einfach furchtbar schade war. Und dann waren so viele andere Dinge plötzlich wichtiger. Wie das Leben einfach so spielt. Doch dieses Projekt spukte mir die ganze Zeit im Hinterkopf herum und es juckte mir in den Fingern endlich daran weiter zu stricken. Das komplizierteste, den Anfang, hatte ich ja schon geschafft und das Garn hatte ich ja auch schon die ganze Zeit. Und so stand nichts im Wege um an diesem Projekt weiter zu arbeiten. Ein paar gleichmäßige rechte und linke Zunahmen (ein ganz tolles Video dazu, inklusive Eselsbrücke!), aber ansonsten ganz viel glatt rechts! Genau das was ich jetzt brauche. Wenn der Kleine schläft, sich einkuscheln, stricken und nebenher einen Film schauen. Perfekt!

Der Cardigan wird von oben nach unten gestrickt (bei mir die Raglankonstruktion), was mir sehr entgegen kommt, denn so kann man zwischendurch das Ganze schon mal anprobieren. Sehr praktisch. Ich habe die Ärmel mittlerweile stillgelegt und stricke fleißig am Körper. Zwar nicht besonders viel an einem Stück, aber ich versuche jeden Tag ein bis zwei Rehen zu schaffen. Langsam, aber stetig. Und das reicht völlig. Mein Cardigan ist jetzt schon ein gutes Stück gewachsen. Und es macht einfach Spaß! Und das ist die Hauptsache, oder?

  • Anleitung: BlueSand Cardigan von LaMaisonRililie
  • Garn: Cotton Merino von Drops in den Farben hellgrau, jeansblau und lavendel
  • Größe: M mit etwas weiteren Ärmeln

Verlinkt wie immer bei maschenfein.