Zu früh

Es ist leider genau das eingetreten was ich am meisten befürchtet hatte: Nach einer geplatzten Fruchtblase mitten in der Nacht ist mein Sohn Jonas keine acht Stunden später 6 Wochen zu früh auf die Welt gekommen. Es ging ihm soweit gut, doch wie bei allen Frühchen hatte er ein paar Startschwierigkeiten und musste leider die erste Woche seines Lebens auf der Intensivstation verbringen und wurde danach auf die Frühgeborenenstation verlegt. Wir konnte ihn zwar jeden Tag besuchen, doch es war eine schwere und nervenaufreibende Zeit für uns alle. Die erste Zeit habe ich mir so ganz anders vorgestellt… Statt ihn die ganze Zeit bei mir zu haben, ihn zu halten, konnten wir ihn anfangs nur durch die Scheibe des Inkubators betrachten und nur durch die Armöffnungen sein winziges Köpfchen halten (Er wog bei der Geburt etwa 2300 g). Deshalb war die erste Woche besonders hart. Nach unzähligen Untersuchungen war klar, er ist gesund, aber einfach „unreif“ und braucht einfach seine Zeit um zu Kräften zu kommen. Wichtig dabei waren Punkte wie Temperatur halten und und selbstständig trinken können und nicht etwa ein bestimmtes Gewicht, das er erreichen muss, und deshalb konnte man unmöglich vorhersagen, wann er nach Hause kommen darf. Dies war für mich mit am schlimmsten, denn ich selbst konnte eigentlich nichts für ihn tun und durch nichts sein reifen beschleunigen, sondern einfach nur versuchen jeden Tag für ihn da zu sein. Es hieß dann also einfach nur abwarten. Abwarten und hoffen.

Und nach drei Wochen war es dann endlich so weit! Er durfte nach Hause. Es war dann auf einmal so plötzlich, das wir noch gar nicht damit gerechnet hatten. Schnell noch alles vorbereitet und dann ging es endlich los. Der Start als kleine Familie.

Die Schühchen sind ihm noch zu groß. Als Frühchen muss er da erst noch reinwachsen. Wie auch in den Rest seiner Klamotten. 🙂

Jonas ist heute genau 4 Wochen alt und seit knapp einer Woche in seinem neuem Zuhause. Klar, wir sind noch in der Eingewöhnungsphase und fangen gerade erst an als Familie zusammen zu wachsen. Es ist nicht immer einfach, aber wir genießen diese Zeit ganz besonders und sind so glücklich den Kleinen endlich bei uns zu haben. Deshalb gebt mir noch ein bisschen Zeit. 😉

Bis demnächst. Eure Ines

Mein Strickjahr 2016

Das Jahr neigt sich dem Ende und mein Mann und ich stecken mitten in den Umzugsvorbereitungen wie ihr vielleicht schon auf Instagram gesehen habt. Trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen und lasse dieses Jahr stricktechnisch für mich noch einmal Revue passieren. Kann ich nur jedem empfehlen! Es ist so spannend und auch irgendwie befriedigend zu sehen was man in einem Jahr so alles geschafft hat. Oder auch halt nicht. 😉 Es ist ja vielleicht auch nicht schlecht sich noch mal die ganzen Ufos (Unfertige Strickobjekte) von diesem Jahr ins Gedächtnis zu rufen, von denen ich leider diesmal mehr als genug habe. Doch ich denke da bin ich nicht alleine… 🙂

Auf der Haben-Seite

Von unten nach oben: Vollpatenschal und Mütze, Honey Cowl, Tuch rose and ocean, Mütze Siksak und meine Baby-Hausschuhe

Was ist ist dieses Jahr fertig geworden? Da haben wir einmal das Set aus Mütze und Schal aus kuscheligem Vollpatent, dass auch schon viel im Einsatz war. Das blaue Honey Cowl, das Tuch rose and ocean mit Farbverlauf, die mehrfarbige Mütze Siksak aus Wollresten und natürlich nicht zu vergessen meine Baby Hausschuhe auf die ich ganz besonders stolz bin. Ich habe auch noch eine Babydecke und eine Babymütze für eine liebe Freundin dieses Jahr gestrickt und verschenkt, die nicht mit auf dem Foto sind.

Und die Ufos?

Tja, leider viel zu viel. Da wäre einmal das Mohair-Blättertuch in der Farbe erika. Wunderschön wenn es einmal fertig werden würde, doch das Garn und ich finden einfach nicht zueinander. Dann der Wrap im Perlmuster. Da ist das Muster einfach zu öde auf die Dauer. Dann zwei Paar angefangene Socken. Sorry, ich bin einfach keine Socken-Strickerin, anscheinend egal welche Art Nadeln ich benutze. Ach ja, meine Quadrate für die Patchworkdecke, die zwar alle fertig gestrickt sind, aber noch vernäht werden müssen (grrr!). Und der angefangene Blue Sand Cardigan, der aber eigentlich kein richtiges Ufo ist, da er nur für den Umzug und für Weihnachten pausieren musste. Zumindest rede ich mir das ein… Und das Kissen für meine Mama ist übrigens auch noch nicht fertig, aber fast. Das zählt also eigentlich auch nicht.

Fazit

Anscheinend hatte ich es dieses Jahr echt mit Halswärmern! 😉 Ne, Spaß beiseite. Was halte ich jetzt für mich als Resümee fest?

  • Ich möchte in Zukunft mehr Oberteile stricken und den Fokus mehr auf Kleidung und nicht mehr so sehr auf Accessoires legen, sowohl für mich und als auch für mein kleines Krümelchen, das übrigens nächstes Jahr im Frühling kommt. Bis auf den Cardigan war dieses Jahr sonst nichts an Oberteilen dabei, was ich echt schade finde.
  • Mehr hochwertige und handgefärbte Garne verstricken. Es ist einfach ein ganz anderes Strickgefühl und ich habe gemerkt, langfristig gesehen lohnt es sich einfach!
  • Ansonsten habe ich gemerkt: Ein Tuch geht bei mir eigentlich immer! So für zwischendurch… Ja, ich steh einfach auf Tücher.
  • Ganz wichtig: Keine Socken mehr! Fürs Erste zumindest.
  • Dünne Fussel-Garne (also Mohair und Co.) sind nicht meins! Weder zum Stricken noch zum Tragen.

Soviel dazu. Mal schauen wie das nächste Jahr dann konkret aussieht. Ins neue Jahr nehme ich auf jeden Fall den Blue Sand Cardigan und meine Patchworkdecke als Ufos mit, die ich dann auch gerne fertigstellen möchte. Was ich mit dem Rest mache, weiß ich noch nicht. Es warten sowieso noch mehr als genug Projekte in meinem Kopf darauf endlich gestrickt zu werden so wie bei allen Strickerinnen. 🙂 In diesem Sinne bleibt mir eigentlich nur noch eins zu sagen: Danke, dass ihr mich durch dieses aufregende Jahr begleitet habt! Es hat mir so viel Freude bereitet. Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und ein fantastisches und kreatives Jahr 2017!

Bis nächstes Jahr

Eure Ines

Auf den Nadeln im November

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Hier wie immer ein kleiner Überblick, was ich so diesen Monat auf den Nadeln habe.

Diesen Monat habe ich die Baby-Hausschuhe fertig gestellt und auch die Anleitung dazu geschrieben und bei ravelry veröffentlicht. Es gab dort so eine positive Resonanz zu den kleinen Schühchen, dass ich auf mehrfachen Wunsch hin die Anleitung diesmal sogar auch auf Englisch übersetzt habe. 🙂 Also hier der Link zu dem Beitrag.

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Und dann natürlich Weihnachtsgeschenke: Meine Mama hat sich dieses Kissen hier (Cuddle up cushions) von mir gewünscht. Hier in diesem Beitrag habe ich schon davon berichtet.

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Und ich probiere mich auch mal wieder an Socken für meinen Mann mit einem ganz einfachen Hebemaschenmuster. Aber nicht mit einem Nadelspiel, nein, diesmal teste ich die kleine neue Rundstricknadel von Addi (Sockenwunder). Ich hatte schon soviel darüber gelesen und jetzt wollte ich es auch mal ausprobieren. Ganz ehrlich, bis jetzt komme ich ziemlich gut damit zurecht. Obwohl ich zugeben muss, dass das Bündchen echt mühselig war, doch jetzt läuft es. (Mal schauen, ob das bis Weihnachten klappt.) Also für mich eine echte Alternative zum verhassten Nadelspiel!

P.S.: Ich bin so happy, denn ich habe endlich eine kleine schöne Tasche gefunden, die genau die richtige Größe für ein Socken-Projekt hat. Ist eigentlich nur ein kleiner Ordnungshüter aus Baumwolle mit Reißverschluss, doch genau das was ich gesucht habe. Also für alle, die auch noch nach so einer kleinen Projekttasche suchen, hier noch mal der Link.

Projekt Baby-Hausschuhe – Anleitung und Neuigkeiten

dscf6828Hier wie angekündigt, die Anleitung für die Baby-Hausschuhe. 🙂

Und jetzt kann ich es auch endlich mal sagen, ich habe nicht einfach nur so Baby- Schühchen gestrickt, sondern das hat auch seinen Grund. Ich mache es kurz: Ich bin nämlich schwanger! 😀 😀 😀

Mein Mann und ich freuen uns riesig auf das kleine Krümelchen und sind schon ganz aufgeregt. Und diese Vorfreude wollte ich natürlich auch stricktechnisch kreativ umsetzen: Also habe ich Baby-Schuhe gestrickt (die fand ich ja schon immer total süß!). Nur an einem Stück gearbeitet gibt es da irgendwie nicht so viele Modelle, somit habe ich mir einfach selbst etwas überlegt.

Hier also meine Anleitung. Gerne zum Nachstricken. Ich hoffe die Größe kommt hin. Wenn sich irgendwo ein paar Fehler eingeschlichen haben sollten, einfach in die Kommentare schreiben. Sie werden dann schnellstmöglich korrigiert. Viel Spaß damit.

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Anleitung:

Maße: ca. 9, 5 cm lang und 5 cm breit

Nadelstärke: 4mm (und 3,5 mm) (entweder Nadelspiel oder Rundnadel mit langem Nadelseil → Magic Loop)

Garn: Ich habe eine Merinomischung ( Merino Mix von Schoeller und Stahl) verwendet, einfach das was ich noch so an Wollresten rumliegen hatte (empfohlene Nadelstärke 4 – 5 mm)

Garnverbrauch: weniger als 50 g

Konstruktion: Zuerst wird die Sohle in Hin- und Rückreihen gestrickt. Dann werden aus dem Rand der Sohle Maschen aufgenommen und es wird in Runden weiter gearbeitet. Durch Abnahmen wird der Schuh geformt und schließlich mit einem Bündchen im Rippenmuster abgeschlossen. Die gesamte Konstruktion ist nahtlos.

Abkürzungen:

  • M = Masche(n)
  • R = Reihe
  • re =  Masche(n) rechts stricken
  • m1 = (make one) aus dem Querfaden rechts verschränkt zunehmen
  • 2 M re zus = zwei Maschen rechts zusammenstricken
  • li = Maschen links stricken

Los gehts:

Sohle: Mit 4mm Nadel 6 M anschlagen. Es wird in Hin- und Rückreihen gearbeitet.

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  • R 1: alle re (Rückreihe)
  • R 2: 1 re, m1, 4 re, m1, 1 re (insgesamt 8 M)(Hinreihe)
  • R 3: alle re
  • R 4: 1 re, m1, 6 re, m1, 1 re (insgesamt 10 M)
  • R 5 bis R 33: alle M re (insgesamt hat die Arbeit dann 17 Krausrippen und ist etwa 8 cm lang)
  • R 34: 1 re, 2 M re zus, 4 re, 2 M re zus, 1 re (insgesamt 8 M)
  • R 35: alle re
  • R 36: 1 re, 2 M re zus, 2 re, 2 M re zus, 1 re (insgesamt 6 M)
  • R 37: alle re

dscf6796Die Arbeit misst jetzt in etwa 9 cm mal 4,5 cm.

Fussteil und Bündchen: Es wird ab jetzt in Runden gearbeitet.

Aus dem Rand der Sohle rundherum von der Rückseite aus (am besten aus den kleinen Knubbeln) insgesamt 40 M aufnehmen: Aus den seitlichen Rändern jeweils 18 M und aus der Anschlagskante 4 M. Mit den schon vorhandenen 6 M der Sohle sind es jetzt also insgesamt 46 M. (Hinweis: Sollten es ein paar Maschen zu viel oder zu wenig sein, ist das nicht weiter schlimm. Die Maschenanzahl kann später beim Bündchen korrigiert werden.) Diese Rückseite der Sohle bildet später die äußere sichtbare Sohle des Schuhs. Die herausgestrickten M können jetzt zur Runde geschlossen werden. (Dafür den Rundenanfang markieren. Beim Rundenanfang wird sich später die „Ferse“ befinden.)

Die spätere Sohle
Die spätere Sohle
  • Runde 1: alle li
  • Runde 2 bis Runde 6: alle re
  • Runde 7: 26 re, Markierer setzen um die Mitte der Schuhspitze zu markieren (bei abweichender Maschenanzahl muss hier auch die Platzierung des Markierers angepasst werden),  restliche M der Runde re
  • Runde 8: re bis 6 M vor Markierer, dreimal jeweils 2 M re zus, Markierer überheben, dreimal jeweils 2 M re zus, restliche M re (40 M)
  • Runde 9: alle re
  • Runde 10: re bis 6 M vor Markierer, dreimal jeweils 2 M re zus, Markierer überheben, dreimal jeweils 2 M re zus, restliche M re (34 M)
  • Runde 11: alle re
  • Runde 12: re bis 6 M vor Markierer, dreimal jeweils 2 M re zus, Markierer überheben, dreimal jeweils 2 M re zus, restliche M re (28 M)
  • Runde 13: alle re (Hinweis: Dies ist eine Vorbereitungsrunde auf das darauf folgende Bündchen. Eventuell muss hier durch Zu- oder Abnahmen die Maschenzahl auf eine Zahl teilbar durch 4 angepasst werden bei einem 2-2-Rippenbündchen, oder wenn gewünscht auf eine gerade Zahl bei einem 1-1-Rippenbündchen.)

Jetzt etwa 7 cm im bevorzugtem Rippenmuster (bei mir 2 re, 2 li) in Runden weiter stricken. Wer das Bündchen etwas fester haben möchte, der kann hier auf eine kleinere Nadelstärke (z. B. 3,5) wechseln. Da ich aber eher fest stricke, und ich das Bündchen mit 3,5 zu eng empfand, bin ich bei einer 4er Nadel geblieben. Zum Schluss locker oder auch elastisch abketten und die Fäden vernähen. Bündchen umklappen. Den zweiten Schuh genauso stricken. Fertig!

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Ihr findet die Baby-Hausschuhe natürlich auch bei meinen Anleitungen. Hier noch mal der Link.

Auf den Nadeln im Oktober

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Es ist mal wieder so weit. Der Oktober ist schon wieder fast vorbei und es ist an der Zeit euch zu zeigen was ich diesen Monat so auf den Nadeln habe:

Einmal wäre da mein allererstes Projekt mit Fair Isle (eine Technik, die ich vorher noch nie ausprobiert habe). Es ist so spannend etwas Neues zu versuchen, was man vorher noch nie gemacht hat, oder? Dafür habe ich mir die ganz einfache kostenlose englische Anleitung der Mütze Siksak von Hanna Leväniemi ausgesucht und damit mal angefangen ein paar Merinogarnreste aus meinem Vorrat zu verbrauchen. Und ich bin begeistert! Nach leichten Startproblemen in Bezug auf die Fadenhaltung am Anfang, liefen die die darauf folgenden Runden immer besser und ich finde Fair Isle zu stricken macht richtig Spaß! Das nächste mal wage ich mich an ein größeres Projekt.

dscf6791Außerdem bastel ich gerade an ein paar Baby-Schühchen (so süß!) und der dazugehörenden Anleitung. Ich habe beim ersten Schuh einfach mal drauf los improvisiert und versuche jetzt beim Zweiten aus meinen Notizen schlau zu werden… Ich feile noch ein bisschen an den Details, doch ich hoffe bis zum nächsten Beitrag die Anleitung fertig zu haben. 😀

Euch noch einen schönen Sonntag!

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