Kennt ihr das? Es gibt so Garne, da schleicht man drum herum wie die sprichwörtliche Katze um den heißen Brei. So ist das bei mir und Malabrigo-Garnen: Schon so lange habe ich die feinen Stränge bewundert und am Bildschirm angeschmachtet und immer wieder rationalisiert: Komm, du hast doch eigentlich genug Wolle und auch genug Projekte! Du brauchst das jetzt wirklich nicht! Ja, ja, stimmt schon. Andererseits… die Farben sind ja schon echt schön. Und du hast ja auch noch nie solche Wolle verstrickt, so etwas mit Seide oder so. Und das Garn sieht ja schon edel aus…Ach, ich weiß nicht. Soll ich?… Oh, es ist gerade im Angebot! Ok, gekauft.

Und jetzt liegen sie hier: Drei wunderschöne traumhafte Stränge von Malabrigos Silky Merino. Ich hab mich echt schwer damit getan, mich für eine Farbe zu entscheiden und habe wirklich lange hin und her überlegt. Schließlich bin ich mir treu geblieben (experimentieren kann ich ja später immer noch) und habe meine Lieblingsfarben gewählt: Blau-Lila-Töne. Die Farbe heißt übrigens Azules und war kaum mit der Kamera einzufangen. Entweder viel zu grell, viel zu leuchtend blau, oder viel zu dunkel. Ich bin fast verrückt geworden! Ich habe mit allen möglichen Hintergründen rumprobiert, unterschiedlichen Lichteinfall, verschiedenen Blickwinkeln und kam dann letztendlich doch mit dem klassischen Platz am Fenster zum bestmöglichen Ergebnis.

Schon schön, oder? Ich möchte auch am liebsten direkt losstricken (ein Loop soll es werden), doch ich bleibe stark! Es warten noch jede Menge andere Projekte auf ihre Fertigstellung und vorher muss das Garn eh erst einmal gewickelt werden. 😉

Nachdem mein bis jetzt doch noch recht kleiner Garnvorrat schön gleichmäßig verteilt in Plastiktüten oder Pappkartons in allen möglichen Ecken verwahrt wurde, dieser aber mittlerweile stetig wächst, hab ich gedacht, wäre es an der Zeit für eine andere Lösung der Aufbewahrung. Es ist auch schon vorgekommen, dass meine beiden süßen Katzen diese Ecken mit den Tüten oder Kisten mit ihrem Inhalt soo extrem interessant fanden, dass das Endergebnis die allseits bekannte und beliebte „Wollkotze“ war! Überraschung!

Das wichtigste und einfachste mathematische Hilfsmittel beim Stricken ist und bleibt der gute alte Dreisatz! Strickt man immer brav nach Anleitung, gebe ich zu, dann braucht man den Dreisatz nicht. Aber individualisiert man gerne (so wie ich), sprich, will man z. B. mal ein anderes Garn verwenden, eine andere Größe stricken oder vielleicht mal sogar ein komplettes Kleidungsstück selbst designen: Tja, dann braucht man Dreisatz!
Dann rechne ich auf der linken Seite runter auf 1 m, indem ich durch 110 teile. Das mache ich auf der rechten Seite genauso. (Erinnerung: So wie ich den einen Wert verändere, so muss ich den anderen Wert auch verändern.) Und dann rechne ich auf der linken Seite auf die benötigte Garnlänge von 1200 m rauf, indem ich mit 1200 mal rechne. Wieder genauso auf der rechten Seite. Gebe das dann in den Taschenrechner ein (also 50 : 110 x 1200) und voilà, das ist der Dreisatz!
Ihr seht also, ich bräuchte von meinem neuen Garn für dieses Projekt etwa 545 g. Das kann ich natürlich so nicht kaufen, deshalb runde ich hier auf, nämlich auf 550 g. Somit ist klar, ich bräuchte mit meinem neuen Garn ein Knäul weniger, also nur 11 statt 12. Und das war es auch schon.
Ihr merkt’s, ich bin eine hoffnungslose Parallel-Strickerin: War eigentlich schon immer so und wird wahrscheinlich auch immer so bleiben. Nur diesen Monat habe ich es für meine Verhältnisse dann doch anscheinend etwas übertrieben. Bei 4 (naja, eigentlich 5: Meine Decke wartet immer noch sehnsüchtig auf das letzte Quadrat!) Projekten gleichzeitig, verliere ich so langsam ein bisschen den Überblick… Das habe ich also
Als erstes Projekt wäre da mein großer kuscheliger
Als zweites mein Garnresteverwertungsprojekt: Ein buntes XXL-Tuch soll es werden, in dem ich einige meiner vielfarbigen angesammelten Baumwollreste verwende. Ganz einfach, im Perlmuster, so wie bei diesem
Als drittes das wunderschöne
